Sonstige Dokumente
Zwischen Gleichschaltung und Bombenkrieg
Symposium zur Geschichte der deutschen Feuerwehren im Nationalsozialismus 1933 - 1945
2. Auflage Dezember 2013. Preis 25 Euro.
Kaum eine Epoche hat die deutschen Feuerwehren derart geprägt, wie die Zeit des Nationalsozialismus. Die Feuerwehren wurden einerseits fest in ein Unrechtssystem eingebunden und Stütze der NS-Diktatur, andererseits erfuhren die Feuerwehren in Vorbereitung auf den Krieg eine enorme Modernisierung und Weiterentwicklung. Ab 1938 wurden die Feuerwehren reichsweit vereinheitlicht. Einheitliche Gesetz- und Verordnungsgebung, Uniformen, Dienstgrade, Ausrüstungsvorgaben, Ausbildungsvorschriften und Typenreduzierung von Fahrzeug und Gerät beendeten regional gewachsene Unterschiede.
Die zwangsweise Auflösung des Deutschen Feuerwehrverbandes 1936 verdeutlicht dabei die drastische Verstaatlichung der Feuerwehren. Die freiwilligen Feuerwehren wurden vom bürgerlichen Verein zur „Hilfspolizeitruppe“, die Berufsfeuerwehren wurden Bestandteil der Polizei.
Vom Reichstagsbrand über die Verbrennung von Büchern und „entarteter Kunst“, Synagogenbränden in der „Reichskristallnacht“, im Bombenkrieg an der Heimatfront, in den Feuerwehrregimentern hinter der Front und in den Konzentrationslagern – immer wieder spielen die Feuerwehren eine Rolle im NS-Staat.
Während andere Organisationen ihre Geschichte im Dritten Reich bereits beleuchtet haben, war dies bei den deutschen Feuerwehren bisher nicht der Fall. Einzelne qualitätvolle Veröffentlichungen mit thematischen oder regionalen Schwerpunkten sind vorhanden. Eine Gesamtbetrachtung steht allerdings nach wie vor aus. Einen Schritt in diese Richtung, soll Ziel des Symposiums und des dazu erscheinenden Tagungsbandes sein.Als Referenten konnten 14 durch Ihre Veröffentlichungen ausgewiesene Fachleute, gewonnen werden, die als Feuerwehrmänner und Historiker in 15 Vorträgen verschiedene Themenbereiche beleuchten.
„Mit Gott für Kaiser und Reich“
Symposium zur Geschichte der deutschen Feuerwehren im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918
2. Auflage 2014. Preis 25 Euro.
Die hundertjährige Wiederkehr des Kriegsbeginns 1914 im Jahr 2014 bot den Anstoß für das Forschungsprojekt des Referates 11 der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes vfdb: „Die Feuerwehren im Ersten Weltkrieg". Nach Theodor Mommsen markiert der Erste Weltkrieg „den Anfang vom Ende der bürgerlichen Epoche". Das hatte Auswirkungen auf die durch und durch bürgerlichen Feuerwehren. Die „Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts nimmt viel vorweg, was die deutschen Feuerwehren in diesem Jahrhundert beschäftigt. Mit der Mobilmachung sank der Mannschaftsbestand vieler deutscher Feuerwehren bereits 1914 auf einen bedenklichen Tiefststand. Insbesondere bei den Führungskräften, die vielfach aus dem Reserveoffiziersstand kamen, machten sich die Einberufungen sofort bemerkbar. Mit der Brandbekämpfung durch Bombenschäden und dem Transport tausender Verwundeter kamen völlig neue Aufgaben auf die Feuerwehren zu. An der Front wurden aus Feuerwehrleuten Militärfeuerwehren aber auch Flammenwerfer-Einheiten gebildet. Aus Materialknappheit mussten Feuerspritzen eingeschmolzen und die ledernen Feuerwehrhelme abgegeben werden. Von besonderem Interesse ist aber auch die Fragestellung, wie die kaisertreuen und militärisch geprägten Feuerwehrleute die 1914 begeistert in den Krieg gezogen waren, den Untergang des Kaiserreiches und den Übergang in die Republik erlebten. Die von den Referenten vorgetragenen Beiträge versuchen einen Überblick über die Rolle der Feuerwehren in dieser Zeit zu geben.
Kurze Geschichte der Feuerwehr
von Günter Strumpf
1. Auflage 2014. Preis 15 Euro.
Günter Strumpf, seit 1978 Mitarbeiter im Referat 11 Brandschutzgeschichte der vfdb, hat den Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit in den vergangenen Jahrzehnten darauf gelegt, wie sich das Deutsche Feuerwehrwesen mit seinen Eigenarten entwickelt hat. Strumpf zeigte auf, wie die einzelnen Entwicklungsschritte waren. Besonderes Augenmerk hat er auch auf die Frühzeit der Feuerwehren gelegt und diese immer wieder im Referat 11 als auch in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Ergebnis seiner jahrzehntelangen Bemühungen ist das vorliegende Werk, dass die Entwicklung des organisierten Brandschutzes in Deutschland bis 1945 minutiös darstellt. Es kann insbesondere den heute aktiven Feuerwehrlern deutlich machen, warum vieles bei den deutschen Feuerwehren heute so ist, wie es ist.
Biografisches Handbuch zur deutschen Feuerwehrgeschichte
1. Auflage 2014. Preis 15 Euro.
Das Referat 11 Brandschutzgeschichte der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, Kurzbiografien für die Personen zu erstellen, die das deutsche Feuerwehrwesen mit seinen Besonderheiten geformt haben. Freiwillige Feuerwehren, Löschzugsystem, Dreiteilung des Löschangriffs, erste Werkfeuerwehr oder erste deutsche Berufsfeuerwehr sind solche Besonderheiten. Ziel war es, die Personen und ihre besonderen Leistungen auf wenigen Seiten wiederzugeben und dem Leser Hinweise auf weiterführende Literatur zu geben. Enthalten sind 23 Biografien.
Die Feuerwehr-Regimenter im Zweiten Weltkrieg
von Joachim Haase und Dieter Jarausch
1. Auflage 2015. Preis 25 Euro
Mit Kriegsbeginn 1939 kam der Gedanke auf, zur Verstärkung des Luftschutzes überörtliche militärisch organisierte Feuerwehreinheiten aufzustellen. Bis 1943 wurden insgesamt 6 Feuerschutzpolizei- bzw-. Feuerwehr-Regimenter mit einer Gesamtstärke von 6.000 Mann aufgestellt. Die Regimenter wurden sowohl auf den westlichen, als auch den östlichen Kriegsschauplätzen und zum Luftschutz im Reichsgebiet eingesetzt. Die Stuttgarter Feuerwehrhistoriker Joachim Haase und Dieter Jarausch, die sich über viele Jahre hinweg mit den Feuerwehrregimentern beschäftigt haben und noch viele Zeitzeugen befragen konnten schildern mit dieser Veröffentlichung auf über 300 Seiten und mit zahlreichen Bildern detailliert Vorgeschichte, Aufbau und Einsätze der Regimenter. Es handelt sich dabei um die dritte völlig überarbeitete und erweiterte Auflage ihrer Publikation von 1990.