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Feuer und Flamme für die Zukunft: Zentrum für Brandforschung eröffnet

Europaweit einmalige experimentelle Möglichkeiten für mehr Brandsicherheit

 

Ein Meilenstein für die Zukunft der Brandsicherheit und nachhaltigen Bauweisen wurde heute mit der Eröffnung des Forschungsbaus des Zentrums für Brandforschung an der Technischen Universität Braunschweig erreicht. Mit einem Gesamtbudget von 25 Millionen Euro, finanziert je zur Hälfte vom Bund und Land, stellt dieses Forschungszentrum eine europaweit einzigartige Einrichtung dar, die bahnbrechende experimentelle Möglichkeiten für die Brandforschung bietet.

Das Ziel des Zentrums für Brandforschung (ZeBra) ist es, das Brandverhalten und das Gefährdungspotenzial von neuartigen Bauweisen und Produkten im Zusammenhang mit der Energiewende zu erforschen. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass nachhaltige Gebäude und Produkte entwickelt werden können. ZeBra verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der die effiziente Modellierung und Simulation von Bränden sowie experimentelle Großbrandversuche umfasst.

Der Herzstück des neuen Forschungsbaus ist die Experimentierhalle namens "Advanced Firelab," in der Brände mit bis zu 20 Megawatt untersucht werden können. Diese Halle ist mit zwei Großkalorimetern ausgestattet, die die Analyse der freigesetzten Gase und die Messung des Sauerstoffgehalts ermöglichen, um auf die freigesetzte Wärme schließen zu können. Im Freikalorimeter werden verschiedene Brandlasten untersucht, einschließlich Wohnungseinrichtungen, Fahrzeuge, Busse und Hochvoltspeicher. Das zweite Kalorimeter ist mit einem viergeschossigen Brandhaus gekoppelt, um verschiedene Bauweisen von Fassadenkonstruktionen und Brandausbreitungen zu erforschen. Zudem werden Löschanlagen und Brandbekämpfungsstrategien im Realmaßstab erprobt.

Ein kürzlich durchgeführter Großversuch mit der Feuerwehr Hamburg untersuchte das Brandverhalten einer mehrgeschossigen Holzfassade in Kombination mit brennbaren, nachwachsenden Dämmstoffen. Diese Experimente sind von großer Bedeutung, da der Holzbau im urbanen Raum immer wichtiger wird.

Das ZeBra verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, bei dem Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachgebieten zusammenarbeiten, um Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende im Bauwesen zu finden. Die gewonnenen Ergebnisse fließen in die sichere Gestaltung der Stadt der Zukunft ein, einschließlich neuer Bauweisen und Energiespeichersysteme.

Neben den experimentellen Forschungen spielt auch die Brandmodellierung eine zentrale Rolle im ZeBra. Die gesammelten Daten aus den Brandversuchen werden in Computermodelle integriert, um effiziente und genaue Prognosemodelle zu entwickeln.

Die enge Verzahnung von experimenteller und theoretischer Forschung macht das Zentrum für Brandforschung zu einer wegweisenden Einrichtung in der europäischen Brandforschung.

Zur Pressemitteilung der Technischen Universität Braunschweig