„Rettung für den Rettungsdienst“ gestartet
vfdb-Initiative will mit allen Verantwortlichen nach Lösungsmöglichkeiten für die starke Überlastung suchen
Seit Monaten schlagen Rettungsdienste aus unterschiedlichsten Regionen in Deutschland Alarm: Die Flut der Einsätze ist nach Angaben der Verantwortlichen vielfach kaum noch zu bewältigen und gefährdet die schnelle Versorgung in lebensbedrohlichen Fällen. Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) als neutrales Netzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit will das Problem jetzt gemeinsam mit den maßgeblichen Akteuren im Rettungsdienst analysieren und nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
Beim ersten Treffen einer Adhoc-Arbeitsgruppe, an der auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehren im Rettungsdienst (AG FReDi), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) teilnahmen, wurde betont, dass es keine Patentlösung geben werde. „Die Ursachen sind zu vielfältig“, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe, vfdb-Präsidiumsmitglied Dr. Uwe Lühmann. „Unser Ziel ist es, alle für den Rettungsdienst direkt oder indirekt Zuständigen an einem Tisch zu versammeln und die Herausforderungen gemeinsam anzugehen – das betrifft nicht nur die Rettungsdienste selbst, sondern auch deren Träger, die Krankenkassen, Kliniken, die niedergelassene Ärzteschaft und letzten Endes auch die Patienten.“ Erschwert werde die Situation zusätzlich durch den allgemeinen aktuellen Mangel an Fachkräften.
Doch mit dem alleinigen Ruf nach mehr Personal und mehr Rettungsfahrzeugen sei es nicht getan. Auch die Frage, inwieweit die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung gefördert werden muss, gehöre zu den Diskussionsthemen. „Die tägliche Wirklichkeit in den Rettungsleitstellen ist, dass über den Notruf 112 Menschen zum Beispiel wegen eines eingewachsenen Fußnagels einen Rettungswagen verlangen“, so Lühmann. „Vielleicht müssen wir schon im Schulunterricht mit der Information anfangen.“